Der Stryjer Park ist eine der ältesten und größten Parkanlagen der Stadt. Er wurde 1894 eingerichtet und trug ursprünglich den Namen des polnischen Aufständischen Jan Kilinskyj. Mit dem Schatten alter prächtiger Bäume und einem kleinen Teich mit Schwänen eignet sich der Park besonders gut zur Erholung und Entspannung. Damit sich kleine Besucher nicht langweilen und auch ihren Spaß haben, wurde in dem beliebten Erholungsort eine fast zwei Kilometer lange Kindereisenbahnstrecke errichtet, auf der ein kleiner, bunter Zug Kinder durch den Park fährt.

Stanisław Lem.
Eine Lemberger Kindheitserinnerung
Ganz anders der Stryjer Park. Dort gab es einen kleinen See, geformt wie eine Acht, und rechter Hand öff nete sich eine Allee, die bis ans Ende der Welt führte. Vielleicht deshalb, weil man dort niemals entlangging, was weiß ich. Vielleicht hatte mir das auch nur jemand gesagt. Wahrscheinlich jedoch habe ich es mir selbst ausgedacht, und ich neigte sogar ziemlich lange dazu, dies zu glauben. Der Stryjer-Park war etwas verworren angelegt – in seiner Nachbarschaft befand sich das herrliche Ausstellungsgelände der Ostmesse. Im Winter wie im Sommer beherrschte ihn der viereckige Baczewski-Turm, gesäumt von Reihen bunter gefüllter Flaschen. Ich wollte wissen, ob sie echten Likör oder nur buntgefärbtes Wasser enthielten, aber das konnte mir niemand sagen.
Lem, Stanisław: Das Hohe Schloß. Aus dem Polnischen von Rymarowicz, Caesar.
Suhrkamp: Berlin 1990, S. 15.